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Das Fussballteam der Runde

Die Redaktoren des Ausscheiders haben gewählt

Und hier ist es wieder - das von der Redaktion des Ausscheiders gewählte Dream-Team der Runde, wie es in dieser Zusammensetzung leider nicht existiert und daher die Mannschaftsmitglieder auch nie am gleichen Strick ziehen werden. Lassen Sie sich trotzdem von dieser Klassemannschaft begeistern.

von D. Künzi

Tor: Paul Hirschi bringt durch seine langjährige Erfahrung die nötige Ruhe ins Team. Bei langsamen und im Ansatz gut erkennbaren Weitschüssen ist er kaum zu bezwingen, seine Reflexe bei Schüssen aus kurzer Distanz lassen aber noch zu wünschen übrig. Als Berner verfügt er über die angeborene Eigenschaft, das Spiel bei Abstössen zu verzögern und so den gegnerischen Angriffsrythmus empfindlich zu stören.


Das Team der Runde in der taktischen Aufstellung

Verteidigung: Die im modernen Stil spielende Viererkette ist in dieser Aufstellung nur schwer zu überwinden. Die Mitte ist mit dem knallharten Innenverteidigerscharnier Jean-Daniel Tacier/Ernst Gutknecht erstklassig besetzt. Auf der linken Seite gibt es am erfahrenen Tacier kein Vorbeikommen. Mit seinem überragenden Stellungsspiel hält er die angreifenden Stürmer unausweichlich in Schach und lässt ihnen wenig Bewegungsfreiheit. Durchgebrochene Spieler werden von ihm konsequenterweise mit einer Notbremse gestoppt. Bereits mit einer gelben Karte verwarnt, muss Tacier jedoch aufpassen, dass er wegen seiner etwas ruppigen Gangart nicht vom Platz gestellt wird.

Sein Partner auf der rechten Innenseite, Gutknecht, nimmt seine Aufgabe nicht weniger ernst und verfolgt seine Gegner als unerbittlicher Manndecker auf Schritt und Tritt. Durch seine überraschenden Tacklings ist er im direkten Zweikampf praktisch unbezwingbar.

Auf der rechten Seite unterstützt der unbeirrbare Peter Haudenschild das Abwehrzentrum. Selbst nach grössten Anstrengungen trägt er stets ein breites Lächeln auf dem Gesicht und treibt so seine Konkurrenten zur Verzweiflung. Bei seinen gelegentlichen Vorstössen über die Flanke versetzt er jede Verteidigung in Angst und Schrecken, und ist dann nur noch mit einer gezielten Fallstudie zu bremsen.

Obwohl Ernst Meier auf der linken Abwehrseite nicht die Rolle des klassischen Aussenverteidigers interpretiert, sichert er mit seiner ungewöhnlichen Abwehrtechnik seine Seite hervorragend ab: Seine Multitaskingfähigkeiten erlauben es ihm, den anstürmenden Gegner mit typischem Zürcherdeutsch zu irritieren, um dann gleichzeitig den Ball aus der Gefahrenzone zu spedieren.

Mittelfeld: Auch das Mittelfeld würde jedem Spitzenverein gut anstehen. Auf der linken Seite rennt der Flankengott Peter Kamm mit seiner durch die täglichen Velofahrten gestählten Kondition unermüdlich den Coloir auf und ab. Präzise und genau definiert sendet er seine Flanken, die mit Wahrscheinlichkeit 0,9 den Empfänger bzw. Stürmer finden.

Die rechte Flanke ist mit dem läuferisch starken Martin Sutter ebenfalls hervorragend bestückt. Die Arbeitsbiene im Mittelfeld geht lange Wege. Durch die ständigen Positionswechsel verschafft er sich immer wieder Freiräume und läuft so jeden Gegner früher oder später mürbe.

Das Prunkstück des Mittelfeldes bildet zweifellos das zentrale Mittelfeldduo mit dem Spielmacher Hans-Peter Oser und seinem Leutnant Carlo Nicola. Alle Angriffe laufen über den besitzergreifenden Oser, der als Captain seine Mannschaft mit eiserner Hand führt und keine Extratouren zulässt. Seine unerwarteten und plötzlichen Kehrtwendungen verblüffen sogar die eigenen Mitspieler, die die genialen Geistesblitze ihres Spielstrategen manchmal nicht ganz verstehen und ins Leere laufen.

Die ideale Ergänzung zum Spielmacher stellt der bullige Nicola dar, der mit resolutem Einsatz den (etwas schmalen) Rücken seines Chefs freihält. Durch seine Körperfülle deckt er den Ball für die gegnerische Verteidigung unerreichbar ab, und kaschiert so läuferische Defizite. Mühe bereitet er den Teamkameraden manchmal mit unverständlichen Spielanweisungen, die dann völlig falsch interpretiert werden.

Sturm: Der traditionelle Zweimannsturm setzt sich aus den beiden Spitzen Ernst Hungerbühler/Josef A. Huber zusammen. Im Sturmzentrum steht mit dem eher schmächtigen, dafür hochaufgeschossenen Hungerbühler der klassische Strafraumstürmer, der durch seine Körpergrösse die gegnersische Verteidigung locker überragt. Seine giftige Spielweise führt im Strafraum immer wieder zu brenzligen Situationen.

Sein Sturmpartner Huber fällt weniger durch seine technischen Fähigkeiten auf, sondern wendet ein eher seltenes Stilmittel an: Mit einschläfernden Erzählungen lenkt er seinen direkten Gegenspieler ab und provoziert durch dieses sprachliche Forechecking gegnerische Fehlpässe.

Ersatzbank: Franz Nyffeler wird als Joker gegen Ende des Spiels eingewechselt und stellt mit vorwurfsvollem Einreden auf das gegnerische Team einen herausgespielten Sieg sicher. Geplagt durch peinigende Gewissensbisse, verlässt selbst der abgebrühteste Spieler entnervt das Spielfeld.

Wegen seiner rauchgeschädigten Lunge hält Rolf Waespe die 90minütige Spielzeit nur mit Mühe durch. Eingesetzt in den letzten fünf Minuten, vermag er einem auf der Kippe stehenden Spiel jedoch entscheidende Impulse zu verleihen. Seine gefürchtete Einnebelungstaktik zwingt seine Kontrahenten, das Feld mit quälenden Hustenkrämpfen zu räumen.

Auch Stefan Höchli ist nicht gerade das, was man einen Filigrantechniker nennt. Doch alleine durch seine positive Austrahlung bleibt die Stimmung auf der Ersatzbank selbst in aussichtslosen Situationen gut, was die nervliche Belastung des Trainers spürbar senkt.


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