Ia92


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Quo vadis, Ia92?

Wir schreiben das Jahr 2005. Seit dem erfolgreichen Abschluss der Klasse Ia92 sind 10 bewegende Jahre ins Land gezogen, die nicht spurlos an den elf jungen Ingenieuren vorübergegangen sind, die damals, an einem düsteren Novembertag auszogen, die Welt zu erobern. Der Ausscheider kümmert sich um die Schicksale seiner Ausgeschiedenen und hat ihre Spuren verfolgt.

von Diego Künzi und Stefan Mühlebach

Sascha Bachmann: Nach langer Suche fanden wir ihn inmitten der Karibik, auf der traumhaften Insel Jamaika. Er hat sich selbständig gemacht und arbeitet tagsüber als Bartender in einer Strandbar, in der ununterbrochen Reggae-Musik läuft. Hinter dem Tresen lernt er wohlhabende und gutaussehende Frauen kennen, die ihn für eine Weile aushalten. Zwischendurch springt er im lokalen Club Méditerrané als Animator ein, abends frönt er seiner heimlichen Leidenschaft und legt in der Disco unter dem Pseudonym "DJ Säsch" heisse Techno-Scheiben auf.

Thomas Begel: Bis vor kurzem war er unauffällig und immer korrekt gekleidet mit weissem Hemd und Krawatte in einer deutschen Grossbank in seiner Lieblingsstadt Düsseldorf tätig und spielte nebenbei begeistert Gitarre in einer Rockband, die sich "No More Faith" nennt. Tatsächlich aber manipulierte T. Begel das Datensystem und bereicherte sich um mehrere Millionen DM. Der Betrug flog auf und Begel nach Brasilien, sein genauer Aufenthaltsort ist jedoch zur Zeit unbekannt. Nach unbestätigten Angaben eines Insiders hält sich der Flüchtige im Landesinnern auf, besitzt eine illegale Mohn-Plantage und ein Harem mit zehn Frauen.

Philippe Dubach: Er blieb als einer der wenigen seinem ursprünglichen Beruf treu und ist momentan als Software-Guru der Chef einer äusserst erfolgreichen Beratungsfirma, die jedes Problem billig, schnell und effizient löst. P. Dubach befasst sich aber nur mit den wirklich schwierigen Aufgaben und hat sich, wie es sich für einen Guru gehört, auf einen Berg in Südafrika nahe dem Kap der guten Hoffnung zurückgezogen, um seinen mittlerweile zwei Meter langen Bart in Ruhe weiterwachsen zu lassen. Als Ausgleich jobt er in der Nähe des Muratora-Atolls als Tiefseetaucher und spielt gelegentlich auf seinem Saxophon am Jazzfestival in Montreux.

Reto Jehle: Wie zu erwarten war, hat R. Jehle nach jahrelanger unterbezahlter Fronarbeit die Firma seines onkels übernommen, der frühzeitig in der Ruhestand getreten ist. Die Geschäfte laufen hervorragend, und R. Jehle findet sogar Zeit, neben dem Beruf eine Radiosendung mit deutschen Schlagern zu moderieren. Eines Tages verkauft er ohne zwingenden Grund die Firma, kauft eine 20 Meter lange Luxusyacht und lässt sich in Saint-Tropez für kurze Zeit nieder. Unter den anstürmenden Frauen wählt er seine Traumfrau aus und befindet sich im Moment auf einer Reise rund um die Welt.

Diego Künzi: Im Sommer fungiert er als Bademeister in der Suhrer Badi und beeindruckt mit seinem durchtrainierten und braungebrannten Körper v.a. die weiblichen Gäste, denen er manchmal beim Eincremen der Rückenpartie behilflich ist. Im Winter ist er im Saunadorf im Schinznacher Bad anzutreffen und führt dort v.a. die weiblichen Gäste in die Geheimnisse des Saunaganges ein. Nebenamtlich hat er die Präsidentschaft des FC Aarau übernommen, wo er sein Glück zugleich als Spieler versucht hat. Der Verein ist daraufhin leider in die 2. Liga abgestiegen.

Stefan Mühlebach: Er kann als Aussteiger schlechthin bezeichnet werden und zieht sich als überzeugter Single in den heissen Monaten auf eine einsame Alp zurück, wo er als Hirt eine kleine Schafherde hütet. Um sein geringes Einkommen aufzubessern, steht er ab und zu Modell für Jesusabbildungen. Im Winter hat er meistens genug von der Enthaltsamkeit und tourt in seinem Renault 4GTL, der kürzlich seine 20. Vorführung überstand durch das Land, um in seiner Rockband, deren Namen aus zensurgründen nicht abgedruckt werden kann, den Bass zu spielen.

Stephan Müri: Zweifellos: Er ist einer, der es wirklich geschafft hat. Sein Flugtalent wurde bei einem Modellflugzeug-Treffen endlich entdeckt, worauf ihm die Swissair eine Flugausbildung anbietet. Heute jettet er als hochdotierter und bei den v.a. weiblichen Flight Attendants hoch im Kurs stehender Pilot zu den schönsten Destinationen dieser Welt. obwohl ihm die Frauenherzen nur so zufliegen, blieb er bis zum heutigen Tage Junggeselle und erholt sich als organisator des open-Air-Kino in Baden im Hochsommer von seiner stressigen Arbeit.

Ernst Plüss: Als Heimweh-Holländer hat er bereits vor einigen Jahren die Schweiz verlassen und verdient seinen Lebensunterhalt in den Niederlanden als Bergführer. Um sich seine teuren Auslandsreisen leisten zu können, spielt er in einem spanischen Spielfilm die Rolle des Don Quichotte, der gegen die Windmühlen ankämpft, und betätigt sich zudem als Autor von Reiseführern, in denen er die Länder beschreibt, die er noch besuchen möchte.

Pascal Schaub: Als junger und dynamischer Ingenieur hat er soviel Geld gescheffelt, dass er sich seinen langgehegten Wunsch endlich erfüllen kann: Er kauft die Hey-Modegeschäft-Kleiderkette auf, bei der er selbst seit Jahren Stammkunde ist und übernimmt das Amt des Geschäftsführers. Nebenbei spielt er in einer gediegenen Piano-Bar sanfte Jazzklänge und bricht die Herzen vieler Frauen. Bei seiner Wahl zum Mister Schweiz lernt er die amtierende Miss Schweiz kennen, in die er sich vom Fleck weg verliebt und mit ihr fortan DAS Traumpaar bildet.

Christian Weibel: Er hat sich eher für den bürgerlichen Weg entschieden und setzt seine Laufbahn im Militär fort, wo er es bis zum Instruktor bringt und seither den Rekruten der Winter-RS auf den Zahn fühlt. Im Sommer jobt Ch. Weibel als attraktiver Surflehrer am Comersee, wo er v.a. von weiblichen Surfschülern umschwärmt wird. Dies ruft natürlich seine Freundin auf den Plan, die nach zehnjähriger Verlobtheit endlich Ernst machen will.

Bernard Weiersmüller: Zusammen mit seiner Nadia, mit der er inzwischen glücklich verheiratet ist, eröffnen die beiden in einem kleinen Provinznest ein gemütliches Pub mit dem Namen "Berni´s Hardrock-Café", dem einzigen Pub auf der nördlichen Halbkugel, in dem man sich auch die Haare schneiden lassen kann. Als Nebenjob führt er das Amt eines Jugileiters aus, und an den Wochenenden spielt er mit seinem Studiumskumpanen D. Künzi beim FC Aarau Fussball, streitet sich mit ihm aber derart oft über die taktische Spielweise, dass der Verein in der Zwischenzeit in der Regionalliga spielt.


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