Ia92


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Missgeschicke

Auch die Klasse Ia92 blieb nicht verschont

Die Schadenfreude, angeblich eine der schönsten der Welt, fusst bekanntlich auf dem Missgeschick. Auch in der Klasse Ia92 gab es genügend Ereignisse, die zur Schadenfreude Anlass gaben. Einige davon sind im folgenden Artikel für die Nachwelt festgehalten.

von Stefan Mühlebach

Stuhl zum I.

Als Ersten erwischte es Herrn W., den es am Morgen nach dem Aarauer "Beizli Fäscht" nicht mehr auf dem Stuhl hielt. Wie dem Ausscheider von Augenzeugen gegen ein Aspirin berichtet wurde, fing alles mit einem kleinen Bier an. Wobei das Ende noch lange nicht abzusehen war. So erscheint es auch nicht weiter verwunderlich, dass Herr W. am nächsten Morgen nicht gerade in bester Verfassung war. Herr W. hatte aber in seinem jugendlichen Leichtsinn seinem Laborpartner versprochen, im Elektrotechniklabor zu erscheinen. Und so nahm das Unglück seinen Lauf. Herr W. lag eher auf seinem Stuhl, als er darauf sass. Schliesslich erreichte er eine solche Schräglage, dass der Stuhl unter ihm wegrutschte, und er sich sichtlich verwundert auf dem Boden wiederfand.

Stuhl zum II.

In der Klasse Ia92 ist es zum Brauch geworden, sich Dingen die man loswerden will, nicht durch einen Gang zum Papierkorb zu entledigen. Nein, man bleibt sitzen, und versucht sein Glück mit einem Wurf. Im Laufe der Semester wurde aus so manchem Mitglied der Ia92 ein wahrer Künstler im Abfall entsorgen. So ist auch folgende Geschichte nicht weiter verwunderlich. Herr K., der seit Tagen an einer heimtückischen Erkältung litt, hatte gerade seine Nase geputzt. Nun galt es, was einst in der Nase war, und jetzt im Papiertaschentuch, zusammen zu entsorgen. Angesichts der sechs Meter zwischen Herr K. und dem Papierkorb, gab der Rest der Klasse Herrn K. nur geringe Chancen auf Erfolg. Trotz der misslichen Umstände versuchte er das Unmögliche möglich zu machen. Und siehe da, er schaffte es, allen Unkenrufen zum Trotz. Entzückt vor Freude, riss Herr K. seine Hände in die Höhe. Aber leider auch nach hinten, wodurch er und sein Stuhl das Gleichgewicht verloren, und Bekanntschaft mit dem Boden machten.

Stuhl zum III.

Herr B. konnte es wieder einmal nicht lassen, während der Stunde mit dem Stuhl zu balancieren. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, bis Herr M. ihm jene Geschichte erzählte. Herr M. hatte kurz zuvor ein Interview mit der Band Spinal Tab gesehen, eine Band mit einem erstaunlich hohen Verbrauch an Schlagzeugern. Der erste Drummer explodierte angeblich während einem Konzert. Alles was von ihm übrig blieb, war ein kleines Häufchen grüner Schleim. Der zweite Mann an den Schlagstöcken starb an einem elektrischen Schlag, als er und sein Föhn ein Bad nahmen. Bei besagtem Interview fragte man nun den aktuellen Drummer ob, er sich keine Sorgen mache, angesichts der hohen Sterblichkeitsrate seiner Zunft bei Spinal Tab. Pikanterweise wurde er dies gefragt, während er ein Bad nahm. Bis jetzt entspricht noch alles der Wahrheit, Wenn auch manches nicht sehr glaubhaft klingen mag. Herr M. konnte es aber nicht lassen, noch etwas hinzu zu dichten. Und zwar sagte er, dass während dem Interview mit dem Sänger in der Badewanne dem Journalist das Mikrophon in die Badewanne fiel. So verstarb auch der dritte Schlagzeuger von Spinal Tab auf tragische Art und Weise. Herrn B. gefiel die Geschichte dermassen, dass er vor lauter Lachen das Gleichgewicht verlor, und zu Boden fiel. Herr M. berichtete später, es sei interessant gewesen, wie Herrn B's Gesichtsausdruck von einer Sekunde zur Anderen von Freude auf Entsetzen wechselte.

Becher zum I.

Auch beim nächsten Missgeschick spielen Herr B. und Herr M. die Hauptrollen. Diesmal ist allerdings Herr M. der Leidtragende. Zu Beginn einer Stunde im 1. Semester bemerkte Herr B., dass die benötigten Unterlagen sich noch immer in seinem Regal befanden. Um diesem Missstand zu beheben, begab er sich zum Regal. Dort angekommen, ging er nicht wie üblich zusammen mit seinem ordner zurück zu seinem Bank - nein, er warf seinen ordner in Richtung Bank. Nur leider traf er nicht seinen Bank, sondern den seines Banknachbarn Herr M. Herr, der sich zuvor in der Pause einen Getränkebecher geholt hatte. Sie erahnen es schon, der ordner traf genau jenen Getränkebecher. Trotz dieses ernsten Zwischenfalls blieben Herr B. und Herr M. Banknachbarn für den Rest ihrer Karriere an der HTL.

Becher zum II.

In der Klasse Ia92 gibt es jede Menge vermeintliche Ballkünstler, die das Fussballspielen auch zwischen den Stunden nicht lassen können. Leidtragende waren jene, die mit einem Ball nichts anzufangen wissen. So auch Herr J., der die Pause dazu nutzte, sich einen Kaffee zu holen. Derweil Herr K. wieder einmal verzweifelt versuchte zu tändeln. Als nun Herr J. vom Kaffeeautomaten zurückkam, machte er mit dem Fussball Bekanntschaft, über den zuvor Herr K die Kontrolle verlor. Diese Bekanntschaft gestaltete sich denkbar unglücklich, denn der Kaffee von Herrn J. landete nicht in seinem Magen, sondern auf seinem Hemd.

Becher zum III.

Beim letzten Ereignis war sogar ein gewisser Dozent beteiligt, der in der Folge mit Herr o. bezeichnet wird. Herr o. war gerade dabei, eine seiner heimtückischen Prüfungen auszuteilen, als Herr K. etwas verspätet, und mit einem Kaffee beladen das Zimmer betrat. Anschliessend nahm Herr K. Platz. Nur wenig später erreichte auch Herr o. den Platz von Herrn K., und Herr o. schaffte es tatsächlich nicht, Herrn K. das Aufgabenblatt zu geben, ohne auch noch gleichzeitig den Kaffeebecher umzustossen. Darüber, wie dies Herr o. schaffte, streiten sich noch heute die Experten.


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